100 Jahre Antifa in Lindau

Ausstellung ab Oktober im Club Vaudeville

Die Ausstellung "100 Jahre Antifaschismus in Lindau" besteht aus neun illustrierten Ausstellungstafeln für den Zeitraum von 1920 bis 2020. Darauf wird exemplarisch skizziert, wie sich seit der Zeit nach dem 1. Weltkrieg auch in Lindau Menschen verschiedenster sozialer Herkunft gegen die damals neue politische Ideologie und Praxis des Faschismus wehrten, gegen dessen Demokratiefeindlichkeit, Männer betonende Kriegsverherrlichung, seinen Terror nach innen gegen Andersdenke und eine selbständige Arbeiterbewegung, seine Fremden- und Judenfeindlichkeit, seinen Rassismus allgemein.

Beginnend mit einem Brief jüdischer Lindauer an den Stadtrat Lindau wegen antisemitischer Klebezettel an ihren Hauswänden 1920, dem Aufmarssch von 10.000 Teilnehmenden an der Lindauer Kundgebung "Dem Faschismus zum Trotz!" von 1929, der Widerborstigkeit der katholischen Jugend gegen NS-Bevormundung ab 1933, dem widerständigen evangelischen Pfarrer Georg Kühn, den kommunistischen und sozialdemokratischen illegalen Informationsweitergaben ab 1933, der Teilnahme am bewaffenten Kampf gegen den Franko-Faschismus ab 1936 in Spanien auf der Seite der Republik durch Lindauer Kommunisten, der öffentlichen Verurteilung der neofaschistischen NPD durch Lindaus Jugend bereits 1966, der frühen APO-Flugblattverteilung gegen den rassistischen Film Afrika Addio in Lindaus Filmpalast, der Antifaschistischen Tage 1980 samt Rockkonzert "zam gegen rechts", den Demonstrationen gegen erneuten rassitsichen Straßenterror auch im Lindau der späten 1990er- und der 2000er-Jahre bis hin zu antirassitischen Kundgebungen im Jahre 2020 in Lindau und Umgebung, spannt die Ausstellung einen Bogen über 100 Jahre Lindauer Lokalgeschichte.