Fit werden für den Wahlkampf: Die Linke im Allgäu wählt neuen Vorstand
Die Weichen für die Kommunalwahlen Anfang 2026 wolle man rechtzeitig stellen. Öffentlicher Nahverkehr, Wohnungsnot, Pflegenotstand, Klimakrise unsere Themen sind nah an der Lebensrealität der Menschen und hochdringend , so das ausscheidende Vorstandsmitglied und Versammlungsleiter Christoph Gänsheimer, wir brauchen ein handlungsfähiges Gremium, das unsere Kampagne auf die Straße und zu den Wählerinnen und Wählern bringt .
Dementsprechend wählte der Kreisverband Allgäu der Partei Die Linke am Samstag 17.5.2025 bei seiner Mitgliederversammlung in Kempten seinen Kreisvorstand für die kommenden zwei Jahre.
Nur zwei Kandidaten, Andreas Jansen aus Lindau und Gero Strohmenger aus Oy-Mittelberg, welcher weiterhin sein Amt als Schatzmeister ausüben wird, traten erneut an.
Ansonsten bekommt die Allgäuer Linke frischen Wind: Postbote Florian Göttler aus Marktoberdorf ist erst seit wenigen Monaten Mitglied, will sich aber direkt tatkräftig engagieren, um die Interessen der arbeitenden Bevölkerung nach vorne zu bringen , wie er sagt.
Ebenfalls aus Marktoberdorf: Juelz Zenner, in der Vergangenheit politisch engagiert bei Allgäu Pride und verschiedenen Initiativen gegen Rechtsextremismus.
Lea Gläßer und Laura Blum aus Kempten wollen insbesondere das linke Selbstverständnis als Kümmererpartei wieder stärken und daran arbeiten, die von der Partei, in vielen Teilen des Landes bereits stattfindenden, Sozialsprechstunden künftig auch im Allgäu anbieten zu können.
Nah an den Menschen sein ist gleichwohl die Devise für Jakob Pokorny (Boos bei Memmingen). Er hat sich bislang insbesondere bei den Aktionstagen für Haustürgespräche eingebracht, mit welcher die Partei bundesweit seit einiger Zeit versucht ihre gesellschaftliche Verankerung zu stärken. Durchaus erfolgreich, wie die letzten Wahlergebnisse annehmen lassen.
Mit von der Partie ist auch Jennifer Merx, welche Die Linke bei der vergangenen Bundestagswahlen als Kandidatin im Wahlkreis Memmingen-Unterallgäu vertreten hat. Als Arbeiterkind ist es mir ein großes Anliegen gleiche Bildungschancen für alle zu erstreiten , so die 29-Jährige. Darüber hinaus wolle sie sich als von Rassismus Betroffene für mehr Anti-Diskriminierungsarbeit einsetzen.
Auch der Ostallgäuer Bundestagskandidat und frühere Wahlkreismitarbeiter der ehemaligen Kaufbeurer Bundestagsabgeordneten Susanne Ferschl, Ralf Lehnhard, ist nun Teil des Kreisvorstands.
In der Analyse sind sie sich trotz unterschiedlichem Fokus durchgängig einig, wie man den Bewerbungsreden entnehmen kann: Der Kapitalismus ist die Ursache der sozialen Schieflagen und müsse daher über kurz oder lang überwunden werden.
Das bekräftigt auch das noch verbleibend zu nennende der zehn Vorstandsmitglieder, Nele Vacariu aus Ottobeuren. Wir sind eine sozialistische Partei und als basisorientierte Mitgliederpartei werden wir das auch bleiben . Die ebenfalls als Mitglied des Landessprecher*innenrats der parteinahen Linksjugend [ solid] enagierte 20-jährige Aktivistin will dementsprechend insbesondere die Anliegen junger Menschen in die Vorstandsarbeit einbringen.
Ob es dem neuen Team wirklich gelingt starke linke Listen für die Kommunalparlamente ins Rennen zu schicken wird sich in den nächsten Monaten zeigen.